Folge 8 mit Hülya Marquardt

Die Beauftragte der Landesregierung für die Belange von Menschen mit Behinderungen, Simone Fischer, spricht in der aktuellen Folge ihres Podcast „Beteiligung schafft Gesellschaft. Einfach Inklusion“ mit Hülya Marquardt, eine kraftvolle Frau, die das Thema Inklusion und Behinderung in die Öffentlichkeit, vor allem in die sozialen Medien, trägt. Der Liebe wegen kam sie nach Baden-Württemberg und lebt mittlerweile mit ihrem Mann und ihrem Kind in der Nähe von Stuttgart.

Als sie 18 Jahre alt war, wurden Hülya Marquardt die Beine amputiert. Als Modell, berufstätige Frau, Boutique-Inhaberin und vor allem als Mutter organisiert sie ihren Alltag selbstbestimmt und voller Aktivität.
Im Gespräch erzählt sie aus ihrem Leben, darüber wie sie Bilder einsetzt, um auf Instagram Diversität zu präsentieren, und auch, mit welchen Fragen und Botschaften Menschen auf sie zukommen. „Ich hoffe, auch mein Kind wird mit seiner Behinderung selbstbewusst umgehen,“ ist beispielsweise eine Reaktion vieler Follower*innen.

Die Beauftragte der Landesregierung Baden-Württemberg für die Belange von Menschen mit Behinderungen, Simone Fischer, sagt: „Wir brauchen mehr Vorbilder mit einer Behinderungserfahrung, die zeigen, was alles möglich ist und wie wundervoll das Leben auch mit Behinderung sein kann. Unsere Repräsentation im Alltag und an verantwortlichen Stellen ist wesentlich. Sie macht sichtbar, schafft Akzeptanz und Normalität. Inklusion bedeutet mehr als Teilhabe, sie bedeutet, selbstverständlicher Teil der Gesellschaft zu sein.“

Als engagierte Frau, die im Leben steht, berichtet Hülya Marquardt, wie ihr Barrieren im Alltag immer wieder Grenzen in ihrer Leichtigkeit und Lebensgestaltung setzen. „Ich liebe es, spontan zu sein. Dieses Geplane im Vorfeld, sich irgendwo bei der Bahn zu melden und zu sagen: ‚Hallo, ich habe jetzt vor in zwei Tagen zu fahren‘, nimmt die Spontanität. Ich will einfach rausgehen, ohne mir Gedanken zu machen.“ Aufgrund der vielen Barrieren habe sie sich dafür entschieden, einige davon auf ihre Art und Weise zu überwinden. Sie nutzt beispielsweise ein Skateboard oder ist mit speziell für sie angefertigten Schuhen, die sie liebevoll „Stuppies“ nennt, unterwegs.

Hülya Marquardt sagt: „Es ist doch genial, dass wir alle so unterschiedlich sind. Unterschiedlich sein, die Schönheit und Stärke darin zu sehen, das möchte ich mitgeben“. Einer ihrer großen Wünsche für die Gesellschaft ist, dass wir Diversität zu schätzen wissen, dass Menschen und deren Charakter im Mittelpunkt stehen, nicht deren Behinderung und Körper.

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