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Caring Point -Beratung und Fürsorge im Netzwerk

Projektbeschreibung

Der demografische und soziale Wandel in Deutschland fordert die Kommunen auf, sich anzupassen an die neuen Gesellschaftsstrukturen, deren Thematik vor allem die fortdauernd steigende Lebenserwartung und die vermehrte Migrationsbewegung ist.
Das Projekt CARING POINT ist Teil einer Weiterentwicklung der Infrastruktur von Angeboten der Unterstützung, Beratung, Sorge und Pflege von älteren Menschen in einem Sozialraum, der zwei Ortsteile von Schwäbisch Gmünd umfasst.
In beiden Ortsteilen sollen zwei eng miteinander verbundene Netzwerke entstehen, die ältere Bürgerinnen und Bürger vor Ort unterstützen, beraten und mit verschiedenen Anbietern versorgen. In den Blick genommen werden auch pflegende Angehörige, die dringend Unterstützung benötigen.
Maßnahmen sind unter anderem:
- präventive Hausbesuche bei Bürgerinnen und Bürger ab 75 Jahren
- Aufbau eines ortsansässigen Netzwerks
- Professionelle Pflegeberatung in Kooperation mit dem Pflegestützpunkt Ostalb
- Organisation von Informationsveranstaltungen rund um das Thema Fürsorge, Pflege, Sterben etc.
- Organisation von Unterstützungsstrukturen in bedürftigen Haushalten
- Organisation von halbjährlichen Ausflügen für ältere Menschen
- Gesprächsgruppen für pflegende Angehörige

Der Ansatz ist eine alte Versorgungsform neu zu beleben und aktuell zu gestalten.
Alt im Sinne der Gemeindeschwester, wie es sie vor ca. 50 Jahren in den Gemeinden gab. Das bedeutet, es gibt eine zuständige und vor Ort ansprechbare Person mit sozialpflegerischer Kompetenz. Sie soll Unterstützungsbedarfe erkennen und zielgerichtet weiter vermitteln bzw. bestimmte Strukturen mit einschalten um eine individuelle und kompetente Versorgung zu ermöglichen.
Neu im Sinne der kommunalen Daseinsvorsorge mit dem Blick auf die Versorgung älterer Menschen unter dem Aspekt ambulant vor stationär.

Gutes Zusammenleben wird dadurch lebendig und sichtbar, wenn ein Fürsorgenetzwerk entsteht, das koordiniert wird aus einer Hand in einem begrenzten Lebensbereich (Ortsteil). Wenn Beratung erreichbar ist für ältere Menschen, die nicht mehr mobil sind oder keine Angehörigen zur Unterstützung in der Nähe haben. Aufsuchende Strukturen ermöglichen Erkenntnisse und Gestaltung zukunftsfähiger Strukturen.
Durch einen hauptamtlichen Personaleinsatz sollen neue ehrenamtliche Strukturen geschaffen werden, die tragfähig sind.

In Schwäbisch Gmünd ist dieses Projekt ein weiterer Baustein für die Erprobung von Ansätzen der Modellkommune Pflege (PSG III) in Richtung Sorge und Pflege sozialräumlich im Quartier zu organisieren.

Zielgruppe:

- ältere BürgerInnen, die zuhause leben - pflegende Angehörige - Familien mit dementiell erkrankten Angehörigen - ältere Bürgerinnen mit Migrationshintergrund - Pflegestützpunkt Ostalbkreis - uva

Wie Breite Beteiligung in diesem Projekt umgesetzt wurde:

Bei der Auftaktveranstaltungen im Januar konnten sich teilnehmende Bürgerinnen und Bürger mit ihren Ideen einbringen. Diese wurden gesammelt und sollten als Leitfaden dienen für die Umsetzung in der Zukunft. Die Ideen waren vielseitig und phantasievoll:
• Feste als Nachbarschaftsbegegnung
• „ Zuhör“" - Bänke einrichten
• Taschengeldbörse (Jugendliche helfen Senioren)
• Vorträge
• Boule-Turnier
• Mittagstisch/Stammtisch
• Nordic Walking für ältere Menschen
Alle Menschen aus dem Quartier, die durch den Flyer, die Veranstaltungen oder Ankündigungen im Gemeindeblatt erreicht wurden, konnten an den niederschwellig angesetzten Treffen (z.B. Brezelfrühstück) teilnehmen. Dort wurde jeder Person Raum eingeräumt die eigene Geschichte zu erzählen und Wünsche zu äußern in Bezug auf das Quartiersleben. Auch angebotene Einzeltreffen während der Corona-Zeit wurden angenommen. Dabei entstanden sehr persönliche Gespräche und das Einbringen zeigte sich auch darin, dass zum Beispiel ein komplettes Kaffeegeschirr dem Büro fürs Brezelfrühstück geschenkt wurde.
Einbringen konnte man sich auch bei den öffentlichen Gesprächen zur Marktzeit zu verschiedenen aktuellen Themen (Nachbarschaftstag, Leben in Corona-Zeiten, Zeit haben…). Es sind immer mehrere Menschen aus dem Quartier miteinander ins Gespräch gekommen und lernten sich so auch untereinander kennen.
Leider wurde dieses Thema stark gestört durch die Corona-Zeit. Viele ältere Menschen haben sich sehr zurück gezogen und Kontakte vermieden.

Was hat mit Blick auf die Breite Beteiligung gut geklappt und warum:

Persönliche Ebene:
auf der persönlichen Ebene konnte durch das entstandene Vertrauen sehr gezielt individuell beraten werden. Menschen, die Beratung suchten, fanden eine Kümmererin am Ort, die mit ihrem pflegerischen Hintergrund die Probleme oft direkt mit den Menschen lösen konnte. War eine besondere Expertise erforderlich, wurde ein direkter Kontakt zur Beratungsstelle im Netzwerk vermittelt mit kurzen Wegen und zeitnah.

Strukturelle Ebene:
auf der strukturellen Ebene wurde sichtbar, wie ein Netzwerk an Dienstleistern und Institutionen professionell und mit hoher Qualität für Menschen, die Beratung suchen transparent gemacht werden konnte.

Gesellschaftliche Ebene:
auf der gesellschaftlichen Ebene wurde deutlich, dass offen zugängliche Hilfen zu allen Belangen im Umfeld von Unterstützung und Pflege zum einen dringend benötigt werden und zum anderen durch niederschwellige direkte Angebote einem breiten Publikum zugängig gemacht werden sollten.

Was hat mit Blick auf die Breite Beteiligung weniger gut geklappt:

Alles hat gut geklappt, leider war die ganze Planung sehr stark geprägt durch die Corona Pandemie.

Auf Grund der kurzen Laufzeit und der veränderten Bedingungen reichte die Zeit einfach nicht aus ausreichende digitale Konzepte zu entwickeln, an der alle Menschen teilnehmen könnten.

Daran wird jetzt im weiteren Verlauf der Nachhaltigkeit gearbeitet.

Ansprechperson / Projektinitiative

Name: Renate Wahl

Name der Initiative / Institution: Abteilung Senioren, Stadtverwaltung Schwäbisch Gmünd

E-Mailadresse: renate.wahl@schwaebisch-gmuend.de

Telefon: 07171/6035080

Fördergeber / Institution: Allianz für Beteiligung

Förderprogramm / Berater*in / Unterstützende Organisation: Beraterin: Frau Iren Steiner